Helmut Winkelmann in Selsingen nun offiziell im Amt – Stelle in Rhade zum 1. Februar neu besetzt
Zwei Jahre schon hat er die Grundschule in Selsingen kommissarisch geleitet. Jetzt ist er auch offiziell im Amt: Helmut Winkelmann ist neuer Rektor der Grundschule in Selsingen. Daneben leitet er aktuell kommissarisch die benachbarte Grundschule in Rhade. Doch auch dort ist eine Lösung in Sicht.
Weil der Selsinger Grundschul- Rektor Jürgen Marherr aus gesundheitlichen Gründen ausfiel und daraus folgend in den Ruhestand wechselte, übernahm der damalige Konrektor Helmut Winkelmann im November 2016 zunächst kommissarisch die Leitung der Bildungsstätte. So stand der gebürtige Haaßeler, damals quasi ins kalte Wasser geworfen, in der Verantwortung. Daniela Koch steht dem 49-Jährigen als kommissarische Konrektorin zur Seite.
Rückblickend betrachtet Helmut Winkelmann die Zeit der kommissarischen Leitung als eine gute Phase. „Ich konnte unter realen Bedingungen erleben, was es bedeutet, Schulleiter zu sein und ob das etwas für mich ist.“ So merkte er: „Das ist mein Ding hier in Selsingen.“ Der Pädagoge ist in der Region verwurzelt und gut vernetzt. Und: „Ich arbeite einfach gerne in diesem Team“, sagt er über das Kollegium.
„Gute Arbeitsbedingungen“
Nicht nur das: „Man kann hier gut arbeiten, weil die Rahmenbedingungen stimmen, wir viel Unterstützung von der Samtgemeinde als Schulträger bekommen, wir ein tolles Schulgebäude mit großen Außenanlagen haben.“ Und auch eine Sozialarbeiterstelle, wie es sie in Selsingen gibt, sei an Grundschulen sonst nicht unbedingt üblich.
Im Gegenzug bietet die Grundschule den Ganztag an, was wiederum die Attraktivität Selsingens für Familien erhöht. Als Schule im Ort vernetzt zu sein, eng mit hiesigen Vereinen und Institutionen zusammenzuarbeiten, seien es Landfrauen, Feuerwehr, Heimatfreunde, Kirche oder MTSV, ist Helmut Winkelmann wichtig. „Das ist eine große Chance für die Schule“, die ganzheitliche Bildung werde deutlich. Die Schule als Lern- und Lebensort gelte es zu fördern. Denn es gebe Kinder, die ansonsten wenig Anreize hätten, den Nachmittag sinnvoll zu gestalten.
Ein Grundsatz gilt für den neuen Rektor: Jedes Kind erstmal so anzunehmen, wie es kommt. Manche könnten zum Schulstart schon lesen und schreiben, andere einfachste Aufgaben nicht erledigen. Die jahrgangsgemischte Eingangsstufe ist die Antwort der Bildungsstätte auf diese breite Lern-Ausgangslage. Die Jahrgänge 1 und 2 werden zusammen unterrichtet – auch mit der Möglichkeit, die Eingangsstufe in drei Jahren zu durchlaufen, ohne „aussortiert“ zu werden. „Kindern die Zeit zu geben, die sie brauchen. Sie nicht zu bremsen, aber auch nicht zu überfordern“, sei wichtig, bedeute für das Kollegium aber auch viel Engagement bei der Unterrichts-Vorbereitung. Diese super Teamarbeit, so Winkelmann, möchte er weiter ausbauen, um die große Aufgabe überhaupt leisten zu können. So ist im November eine interne Lehrerfortbildung mit Übernachtung vorgesehen, um das Kollegium weiter zusammenzuschweißen. Dem Rektor selbst hilft privat und im Berufsleben vor allem sein christlicher Glaube, aber auch seine Herkunft: „Ich habe auf dem Bauernhof gelernt, was es heißt zu arbeiten und früh aufzustehen.“ Er ist ein Freund des Plattdeutschen, ist eng mit der Kirche verbunden und betont: „Ich mag einfach die Gegend und das Leben auf dem Land.“ Und die Menschen, so wie sie sind. Für seine Nachfolge als Konrektor läuft nun das Bewerbungsverfahren – die Stelle, die Daniela Koch bisher kommissarisch ausfüllt. Und auch an der benachbarten Grundschule in Rhade tut sich etwas.
Nachdem Rektorin Michaela Ulferts an die IGS in Zeven gewechselt war, übernahm Helmut Winkelmann im Sommer zusätzlich die kommissarische Leitung in Rhade. „Das ist eine schwierige Aufgabe, weil man viel hin- und her denken muss.“ Aber die Rhader Kollegen machten ihm die Arbeit dort dank ihrer Unterstützung leicht. Die Doppelbelastung ist zeitlich begrenzt. Denn zum nächsten Schulhalbjahr am 1. Februar 2019 wird Andrea Wardin neue Rektorin in Rhade. Sie ist dort bereits als Förderschullehrerin bekannt.
Der aus Haaßel stammende und in Heeslingen lebende Helmut Winkelmann ist offiziell zum Rektor der Grundschule Selsingen ernannt worden. Nicht nur symbolisch steht die Tür bei ihm immer offen.
Zur Person
- Helmut Winkelmann stammt aus Haaßel, besuchte als Kind einst selbst die Grundschule Selsingen, ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Heeslingen.
- Nach dem Abitur in Zeven absolvierte er den Zivildienst in der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese, studierte in Münster Grundschullehramt, absolvierte ein neunmonatiges kirchliches Praktikum in Südafrika, unterrichtete dort in Klassen von rund 60, manchmal bis zu 80 Schülern.
- Nach dem Anwärterdienst an der Selsinger Heinrich-Behnken- Schule war er vom 1. August 1998 an für acht Jahre Lehrer an der damaligen Haupt- und Realschule.
- Zum 1. Februar 2006 trat er seine Stelle als Konrektor der Grundschule in Selsingen an, bildete ein Führungs-Team mit Rektor Jürgen Marherr.
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